Jup, nach den letzten 850 und insgesamt 2820 Kilometern bin ich wieder zuhause angekommen. Die Rückreise war wie die Hinreise ein ganz besonderes Erlebnis und ich schätze mich glücklich, dass ich das erleben konnte – und vor allem ganz ohne unangenehme Begleiterscheinungen wie etwa Unfälle oder Pannen. Burgi ist halt doch ein ganz besonders zuverlässiges Gefährt. Kleine Malessen wie ein leicht schmerzenden Handgelenk und ein etwas unruhiges Hin- und Herrutschen auf dem Sattel wegen des sich meldenden Sitzfleisches sind da leicht zu verkraften und schnell vergessen. Und am Ende ist es einfach großartig anzukommen.

Die Strecke von Bourg-en-Bresse zur französisch-deutschen Grenze war schnell erledigt. Dort lenkte mich eine spontane Eingebung südlich, um durch den südlichen Schwarzwald am Hochrhein entlang zu fahren. Dieses Stück bis zum Bodensee war ich vor zwei Jahren schon mal mit dem Kajak auf dem Rhein in entgegen gesetzter Richtung gepaddelt und nun vom hohen Rheinufer auf diese schönen, grün schillernden Flussschleifen herunter zu sehen, weckte Erinnerungen an eine meiner schönsten Paddeltouren. Damit ergab sich auch die Gelegenheit, mal wieder den Rheinfall von Schaffhausen zu besichtigen, der für das heutige Tagesfoto herhalten musste (siehe unten).

 



Kurz danach fährt vor mir im Fahrzeugkonvoi auf der Landstraße eine weitere Burgi. Wir grüßen uns kurz und prompt werfen wir uns gemeinsam in das Lücken-Springer-Spiel. Das geht so: Auf der kurvenreichen Landstraße wird jede Gelegenheit genutzt, schnell in die nächste Autolücke zu springen. Gelingt das dem Hintermann nicht, hat er entweder verloren oder der Vordermann hat zu gewagt überholt. Das trainiert sicheres Überholen und hat übrigens nichts mit Raserei zu tun.

Das Ganze macht uns beiden sichtlichen Spaß, und als ich schließlich signalisiere, dass ich zur nächsten Tanke raus fahre, folgt mir mein Burgi-Kollege. Bei einem kurzen Schnack reden wir ein bisschen Benzin. Meine Landstraßenbekanntschaft entpuppt sich als 75-jähriger Draufgänger, der schon den dritten Roller dieses Typs fährt und immer noch begeistert ist.

Endlich wieder auf der Autobahn hat sich das Fahrverhalten von Spanien/Frankreich zu Deutschland aufgrund des fehlenden generellen Tempolimits radikal geändert. Alles wird wieder hektischer, der Aufmerksamkeitsgrad muss deutlich erhöht werden. Dennoch komme ich schnell voran und bin noch vor dem Dunkelwerden zuhause bei meinem Liebling. Schön das!

Ob man das Ganze noch mal wiederholen soll und will? Aber ganz bestimmt!