Schluss mit Faulenzen. Heute wurde wieder gefahren, was das Zeug hält. Die erste Etappe ist geschafft. 970 Kilometer waren es hierher von Cadiz bis Benicarlo (zwischen Valencia und Tarragona). Mit dem letzten Tageslicht habe ich mein Zelt auf einem kleinen Campingplatz aufgestellt. Eine Pizza füllt den Magen und zwei Cervecas löschen den Durst.
In den zehn einhalb Stunden habe ich einen Schnitt von 93 km/h geschafft. Das ist ganz ordentlich, wenn man bedenkt, dass ich etwa alle 200 Kilometer zum Tanken halten muss. Das beschert dann gleich auch die nötigen Pausen, die den Tag auf dem Moped strukturieren. Über die übliche Reisegeschwindigkeit redet der Gentleman nicht. Schließlich ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit 120 km/h, wenn's nicht - wie so oft - auf 100 herabgesetzt ist. Der Tacho geht ja wie üblich 10 Prozent vor und ... und ... aber lassen wir das.
Ein besonderer Sinn beim Motorrollerfahren ist der Geruch. Viel direkter als im Auto kriegt die Nase alles mit, was an der Straße liegt. Leider sind das in Südspanien vor allem eine Unzahl von Schweineställen. Der Geruch - infernalisch! So lecker ja Serranoschinken schmeckt, über die Produktion möchte man die Nase rümpfen.
Ich habe mich zur Rückreise für die Südroute entschieden. Das bringt neue An- und Aussichten auf der Strecke über Granada, Valencia und Barcelona. Zunächst sanfte Hügel, die über und über mit Olivenbäumen bewachsen sind, dann die Berge der Sierra Nevada und schließlich grüßt wieder das Meer, diesmal das Mittelmeer. Fast ist es jedoch nicht zu sehen, so geschlossen scheint die Sphalanx der Bettenburgen und Hotelhochhäuser an der Costa del Azahar. Schnell weiter und ein schöneres Plätzchen gesucht, das wir schließlich in besagtem Benicarlo finden.
Wir? Richtig, es wird Zeit meine Begleitung vorzustellen, die mir Undine geschenkt und mitgegeben hat. Darf ich vorstellen? Das ist Ginito, der kleine Bruder von Gino