Angekommen! Was für eine Tour. Ich bin schon stolz, dass ich es geschafft habe. Mit den Kilometern vor Konstanz und meinen Rheinquerungen bin ich mehr als 300 Kilometer gepaddelt. Keine wirklichen Pannen oder gar Unfälle. Das war eine Flusstour zum Genießen.

Der letzte Tag verlief nach der Plackerei der letzten beiden Tage noch mal so richtig gut. Der Wind machte heute nicht so viel her, dafür floss der Rhein etwas mehr. Keine Wehre heute zu umtragen, was für eine Erholung!

Kurz vor der Einfahrt des Schleusenkanals Straßburg fuhr ich die höchsten Wellen, die mir bisher im Kajak begegnet sind - drei bis vier davon waren wohl an die zwei Meter hoch. War das ein Spaß! Rauf und runter wie auf der Achterbahn. Die Wellen bauen sich hier wohl durch den Stau des Wehres rechts, den Schleusenkanal links und die freie Bahn für den Wind von vorn so hoch auf.

Schließlich war das Stück geschafft. Dabei wollte ich doch nur noch schnell hinter dem Schiff des WSA die Schleuse erreichen. Aber keine Chance, die waren zu schnell für mich. Dafür hatte der Schleusenmeister ein Herz und öffnete die zweite Schleuse für mich ganz allein. Gut wenn man die Telefonnummern der Schleusen dabei hat. Wenn man überlegt, wieviele Tonnen Stahl und Wasser für mich kleinen Paddler da bewegt wurden! Hinter der Schleuse erwartete mich schon links der Industriehafen Straßburgs und rechts ein schöner Kiesstrand, der mich zur Rast einlud.

Bald ging es weiter und rechts empfing mich schon Kehl mit schönen Rheinanlagen. Man hat dort noch vor der Europabrücke eine schöne, neue Fußgängerbrücke gespannt, von der mich wieder Passanten begrüßten. Ich erinnerte mich an Konstanz - ein ähnlich schönes Gefühl wie beim Start.

Nun noch unter der Europabrücke und der Eisenbahnbrücke durch und gleich dahinter links ist die Einfahrt in den Sportboothafen mit dem Bootshaus der Kehler Paddler-Gilde, wo ich meine Tour beenden will. Aber zunächst fahre ich da noch kurz vorbei. Ich will noch 300 Meter weiter und das Kilometerschild 294 fotografieren. Das muss nun mal so sein.

Dann ist auch das erledigt und es geht das kurze Stück zurück. Da ist schon der Anleger der Paddler und ich steige mit einem Triumphgefühl aus. Nun ist die Paddelei vorbei.

Der Platz ist schön und ich rufe jemand von der Paddler-Gilde an, um um Erlaubnis und den Bootshausschlüssel zu fragen. Wolf ist auch gleich zur Stelle und weist mich ein. Man ist hier auf Wanderpaddler eingestellt, obwohl Wolf meint, die Rheinwanderer seien in letzter Zeit weniger geworden, man fahre wohl heute mehr auf der Donau. Dafür darf ich im mondänen Club der Yachten nebenan duschen, was für ein Luxus dort im Gegensatz zu unserer Bootshauskultur der Paddler.

In Kehl decke ich mich mit dem Nötigsten ein und starte noch eine Wanderung hinüber nach Straßburg. Hinter der Brücke sehe ich auf einer Karte, dass daraus wirklich eine Wanderung wird, denn zum Stadtzentrum sind es einige Kilometer. Da ich auch kein Taxi treffe, komme ich schließlich müden Fußes nach Straßburg. Es gibt sehr schöne alte Häuser und den beeindruckenden Münster.

Anscheinend klappt Straßburg jedoch abends die Bürgersteige hoch, ich habe Mühe eine gemütliche Bar zu finden, in der ich meinen Tagesbericht schreiben kann.

Morgen geht es dann per Zug nach Konstanz, um das Auto her zu holen. Dann gibt es noch eine Übernachtung im Bus und am Samstag geht's ab nach Hause.